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Wie Videosprechstunden praktisch ablaufen

Berlin (dpa/tmn) - Statt in die Praxis führt der Weg zum Smartphone oder an den Computer. Eine Videoverbindung zwischen Arzt und Patient wird aufgebaut, und los geht die Sprechstunde - das ist nicht neu, doch durch die Corona-bedingten Einschränkungen hat die Telemedizin zuletzt viel Auftrieb bekommen.

«Einen Durchbruch» nennt Prof. Friedrich Köhler von der Charité Berlin die vergangenen Wochen und Monate. «Die Telemedizin hat viele Patienten, die keine Praxen und Kliniken aufsuchen konnten, vor einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustands bewahrt», sagt Köhler, der Mitglied der Kommission Telemedizin der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin ist. Doch gleichzeitig wurde klar: «Sie ist zu den klassischen Behandlungssäulen ambulant und stationär nur eine Ergänzung und damit eine dritte Säule.»

Voraussetzungen bei Praxis und Patient müssen stimmen

Damit es mit der Videosprechstunde klappt, müssen auf beiden Seiten - bei Arzt und Patient - die Voraussetzungen vorhanden sein. Die Praxis muss ein zertifiziertes einsetzen. Außerdem brauchen Ärzte besondere Qualifikationen in der Kommunikation.

«Zudem sollten sich Arzt und Patient im Idealfall schon vorher kennen, auch wenn der Ärztetag das Verbot der ausschließlichen Fernbehandlung gelockert hat», sagt Köhler. Demnach können Ärzte ihre Patienten auch ohne vorherigen Erstkontakt im Einzelfall telefonisch oder etwa über Videochats behandeln.

Für den Patienten sind die Voraussetzungen überschaubar: «Ein Computer, Tablet oder Smartphone mit Bildschirm oder Display, Kamera, Mikrofon und Lautsprecher sowie eine Internetverbindung reichen aus», sagt Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Zudem muss man vor der ersten Videosprechstunde seine Einwilligung erklären. Videosprechstunden sind eine Kassenleistung.

Schwierige Einschätzungen per Video

Der Allgemeinmediziner Jens Wagenknecht mit Praxis im niedersächsischen Varel bietet Tele-Sprechstunden an - und kennt ihre Möglichkeiten und Grenzen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass sich nicht alles über Video sicher abklären lässt.

Bei einfachen Fragen, zum Beispiel zu Hautveränderungen, die im Pflegeheim auftreten, könnten Diagnose und Behandlung schnell während der Videosprechstunde erfolgen.

Schwierigkeiten bereitet dagegen, dass der Arzt seinen Patienten nicht körperlich untersuchen kann. «Bei einer Luftnot beispielsweise kann ich allenfalls eine Einschätzung abgeben, ob es sich um einen kritischen Gesamtzustand handelt», sagt Wagenknecht, der auch Mitglied im Bundesvorstand des Hausärzteverbandes ist.

Das Wahlrecht muss bleiben

Für Friedrich Köhler bestehen die Vorteile der Telemedizin darin, dass Patienten nicht immer in die Praxis kommen müssen und trotzdem häufiger Kontakt mit dem Arzt aufnehmen und akute Ereignisse oder neue Beschwerden schneller besprechen können.

Die Nachteile: Manche haben Vorbehalte gegenüber der Telemedizin, vielen anderen fehlen schlicht die Voraussetzungen, um sie nutzen. «Wir dürfen beim Patienten eine digitale Kompetenz nicht zwingend voraussetzen», so Köhler. «Was ist etwa bei einem dementen Patienten oder einem ohne Internetzugang? Patienten haben ein Recht auf analoge Versorgung und dieses Wahlrecht muss erhalten bleiben.»

Viele Patienten seien außerdem vor der Kamera gehemmt, wobei es auch den umgekehrten Fall dazu gibt: Köhler verweist auf Berichte aus der Psychotherapie und Psychosomatik, wonach sich manche Patienten bei Videosprechstunden sicherer fühlen und deshalb offener sprechen.

Sprunghafter Anstieg durch Corona

Während der Corona-Hochphase stellte die KBV einen sprunghaften Anstieg an Videosprechstunden und Telefon-Konsultationen fest. Es sei aber auch klar, so Stahl: «Goldstandard in der Versorgung ist und bleibt der direkte Arzt-Patienten-Kontakt.» Er fügt an: «Das Versorgungsgeschehen ist langsam dabei, sich wieder zu normalisieren. Es kommen wieder mehr Menschen in die Praxen.»

Info-Kasten: Plattformen für virtuellen Arztbesuch

Es gibt verschiedene Anbieter, die rein auf Telemedizin setzen. Sie haben eigene Plattformen für Videosprechstunden. Dazu zählen etwa Teleclinic, Fernarzt, Kry und Zava. Dafür müssen Patienten zunächst meist eine App installieren und sich anmelden, erklärt die . Es folgen Fragen zur Gesundheit im Allgemeinen und dem Anliegen im Speziellen, danach meldet sich ein Arzt. Im Gegensatz zu Videosprechstunden, die Arztpraxen anbieten, übernimmt die Krankenversicherung für diese Angebote aber längst nicht immer die Kosten.

© dpa-infocom, dpa:200908-99-478017/3


Text: dpa / Bild: (dpa) (09.09.2020)


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